Wir sind »Europaschule in Sachsen«

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Themen zu diesem Artikel: Reportagen, Auszeichnungen

 (Foto: Rene Krauss)

Am 25.6. 2012 kam es zur 3. Verleihung des Gütesiegels und dieses Mal in unserer ehrwürdigen Aula der Lessingschule. Aus insgesamt fünf Schulen reisten Schulleiter und ausgewählte Schüler und  Lehrer hier in Kamenz per Bus an. Offizieller Beginn sollte 10.00 Uhr morgens sein, aber kleine Verspätungen sind ja schick und deswegen durften diese hier auch nicht fehlen. Die Begrüßung erfolgte durch eine der Mitbegründerinnen der Europaschulen in Sachsen, Frau Dr. Anja Müller, welche auch die Moderation des Programms übernahm. Eine wirklich nette Frau muss ich sagen. Den ersten Beitrag der Schulen führte die Bläserklasse des Christoph-Graupner-Gymnasium aus Kirchberg auf. Neben zwei anderen Stücken durfte die „Ode an die Freude“ von Schiller, die für Zusammenarbeit und ein freundliches Miteinander unter den Menschen steht nicht fehlen.

Fehlen durfte natürlich auch keine Rede des Gastgebers, sprich von unserem Schulleiter Wolfgang Rafelt, der sich auf das humane Denken unseres geliebten Lessings bezog. Und wer schon immer eine Begrüßung zu einer Verleihung des Gütesiegels „Europaschulen in Sachsen“ in fünf verschiedenen Sprachen hören wollte, bekam durch das  Christoph-Graupner-Gymnasium auch diesen Wunsch direkt im Anschluss erfüllt. Aber nur von einer Schule Beiträge zu hören, wäre ja langweilig, oder? Darum durfte dann der Chor des Anton-Philipp-Reclam Gymnasiums aus Leipzig den Unterhaltungspart übernehmen. Nach dem Schema „Beitrag, Rede und dann wieder Beitrag“, kam danach, welch Wunder, eine Rede. Diese wurde vom Beigeordneten Steffen Domschke (als Vertretung von Herrn Landrat Harig) gehalten. Danach wurde es sehr niedlich, denn der nächste Beitrag kam von der Lessing Grundschule aus Leipzig. Diese führten ein selbst gedichtetes Lied im Rahmen des Comeniusprogramms auf und einen kleinen Tanz dazu. Beitrag Nummer zwei war die holländische Version von „Heut' ist so ein schöner Tag“ mit dazugehörigen Tanzeinlagen. Damit hatten sie praktisch die Herzen der Zuschauer gewonnen. Ob das auch Herrn Staatsminister Dr. Jürgen Martens gelang weiß ich nicht. Auch weiß ich nicht, warum er von der Moderatorin nach seiner Vorliebe für französische Oldtimer befragt wurde... Vielleicht will ich das auch nicht wissen. Aber er wirkte sehr sympathisch, das muss man zugeben. Danach war es wieder nach einer, mal wieder viel zu lang scheinenden Rede, Zeit für einen Beitrag einer Schule. Musik gab es bereits, Tänze auch und vorgetragen wurde ebenfalls schon. Was bleibt also übrig? Richtig, schauspielern. Und weil ja alles im Zeichen der Kommunikation untereinander stand, auf englisch ganz klar. Ein kleines Stück über die  reiche Maus und die arme Maus, die Vor- und Nachteile der jeweils anderen Welt kennenlernen. Vorgetragen wurde alles von der 5. Klasse des Christoph-Graupner-Gymnasiums. Für die Einhaltung des oben genannten Schemas sorgte Frau Staatsministerin Brunhild Kurth vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus. Unter Anderem sprach Sie über die eher dürftige Sprachausbildung in der DDR, im Vergleich zur heutigen schulischen Sprachausbildungen. Auch sagte Sie, die Anwesenden sollen Grüße an alle ausrichten, die nicht anwesend seien konnten. Ich bin mal davon überzeugt, dass es noch niemand gemacht hat, deswegen: Liebe Grüße an euch alle.

Langsam stieg die „Spannung“ für die Preisverleihung, aber nein, der Verleihung kam ein weiterer Beitrag zuvor. Dieser kam aus Waldenburg um genauer zu sein aus dem Europäischen Gymnasium. Übrigens ein weiterer Chor, aber singen konnten sie, fand ich zu mindestens. Nach dem letzten Ton und dem folgenden Applaus war es soweit: die Verleihungszeit war angebrochen. Ausgewählte Schüler, Lehrer und alle Schuldirektoren versammelten sich auf der ganzen Breite der Aulabühne. Die Schulen bekamen, neben einer Urkunde und dem Siegel „Europaschule in Sachsen“, auch noch ein passendes Türschild im „Europaschule für Sachsen - Design“ und eine ca. zwei Meter große Europafahne. Diese durfte dann bei dem Gruppenbild mit allen schön in die Kamera gehalten werden und selbstverständlich auch das Türschild. Nebenbei, letzteren Teil durfte Wolfgang Rafelt übernehmen.

Schluss? Nein, dann würde ja der wichtigste Teil fehlen, der Beitrag unseres Kamenzer Lessing-Gymnasiums. Klassisch, als Lessingschule, kam jetzt die Ringparabel. Und damit daran ein interkultureller Beitrag war auf mehreren Sprachen vorgestellt, auch mit Unterstützung aus Amerika. Um alle Gäste dann am Ende richtig wach zu bekommen ging die Samba los! Ein (lautes) Musikstück von Schülern der Klasse 10e. Nach knapp zwei Stunden folgte die Abmoderation und das große leckere Buffet war eröffnet!

Stellt sich die Frage: Wie ist unsere Schule zu diesem Gütesiegel gekommen? Dazu ist zu sagen, dass jede Schule, die die Auflagen erfüllt (z.B. wie langjährige Partnerschaften mit europäischen Schulen und auch Präsenz außerhalb von Europa) die Chance hat, das Siegel zu erhalten. Da die ersten Kontakte unserer Schule im Jahre 1997 dank Herrn Helmut Münstermann und Herrn Dr. Lutz Lehmann erfolgen und diese bis heute gepflegt und erweitert werden, konnten wir uns für das Gütesiegel bewerben. Dank unseren engagierten Lehrern und dabei vor allem Frau Petra Seipold.

Für die nächsten 5 Jahre dürfen wir nun das Gütesiegel »Europaschule in Sachsen« tragen. Wolfgang Rafelt zeigte sich sehr erfreut und auch unser Oberbürgermeister Roland Dantz konnte nur  Gutes an allem sagen. Und unsere Gäste? Hat ihnen die Veranstaltung nach ihrer ca. zwei bis vier Stunden langen Busfahrt gefallen? Ich denke, wenn jemand von der Schülerzeitung so etwas fragt, dann sagt fast jeder „alles super!“. Aber eine Kritik hatten sie dann doch alle: „viel zu lange Reden“. Gleiche Meinung kam auch von den Grundschülern aus Leipzig. Bei diesem Interview habe ich zuerst eine Schülerin angesprochen und geendet hat es in einem Halbkreis im Gespräch mit allen anwesenden Grundschülern. Kaum zu glauben, dass man nach zwei Stunden zusehen und zuhören bei Grundschülern interessanter ist als ein Buffet, nur weil man sagt, dass man von der Zeitung ist. Aber mir hat's gefallen. Ach und sie hatten auch echt hübsche Schul-T-Shirts mit Lessinglogo, die sie stolz trugen.

Alles in Allem waren alle sehr zufrieden mit der gelungenen Veranstaltung und sicher auch ein paar Schüler, die dadurch schulfrei bekamen.

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